Fakeseiten bekannter Unternehmen und Marken tauchen immer wieder auf Facebook auf. Oft veranstalten diese gefälschten Seiten dubiose Gewinnspiele mit absurden Preisen wie zum Beispiel Luxus-Autos oder riesigen TV-Geräten. Aktuell treibt eine 9GAG-Fakeseite auf Facebook ihr Unwesen und sammelt mit Sensationsbildern Klicks für eine Internetseite.
Die versprochene Sensation
Die 9GAG-Fakeseite ist nur ein Fall unter vielen und ein Beispiel dafür, wie die Faker arbeiten. Das Ganze funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip: es wird ein Bild gepostet, welches nur im Anschnitt zu sehen ist. Dazu die passende Überschrift, was man angeblich sensationelles auf dem kompletten Bild sieht. Das Bild sieht man aber angeblich nur komplett, wenn man auf den Link im Beitrag zum Bild klickt. Klickt man wie vom Betreiber der gefakten Facebookseite gewünscht auf den Link, kommt man auf irgendeine mit Werbung vollgeballerte Seite und sieht alles mögliche – nur nicht das versprochene Bild mit der angeblich so tollen Sensation.
Werbung ist noch harmlos
Dabei ist eine mit Werbung vollgeballerte Seite noch harmlos. Mit der gleichen Masche kann man zehntausende von Usern auch auf eine mit Malware verseuchte Seite locken. Unter umständen fängt man sich mit seinem Rechner irgendeine digitale Seuche wie zum Beispiel die aktuell kursierenden Krypto-Trojaner ein.
Fakeseite mit blauem Haken?
Normalerweise erkennt man echte Seiten bekanntere Unternehmen oder Marken an dem blauen Haken hinter dem Namen. Die Fakeseiten haben diesen Haken natürlich nicht, versuchen aber oft, diesen zu fälschen. Einfachste Lösung: die Betreiber der Fakeseiten bauen den blauen Haken als Grafik mit in den Header ein und positionieren diesen Haken so, dass er (ungefähr) hinter dem Namen erscheint.
Hier sollte man also genau hingucken, denn: der blaue Haken erscheint nicht nur beim Seitennamen, sondern auch hinter den Namen, wenn die Seite in Beiträgen antwortet. Bei den Fakeseiten fehlt dieser dann logischerweise.
Das Logo wurde von der echten Seite übernommen, der Name wurde im Prinzip auch kopiert und noch mit einem “-” versehen, der echte Name ist ja bereits an die echte Seite vergeben.
Fakeseiten erkennen
Die gefälschten Facebook-Seiten versuchen immer perfekter zu werden, aber oft fehlen Angaben wie Impressum, der oben besagte blaue Haken und ein konkreter Ansprechpartner fehlen in der Regel auch, oft bleibt der gesamte Info-Bereich einer Seite leer. Ebenfalls immer ein sehr eindeutiges Indiz für ein Fake: die Chronik ist sehr kurz, die Seite ist erst seit wenigen Tagen aktiv und (guter) Content fehlt weitgehend.
Die einzelnen Fakeseiten sind oft schnell wieder weg, haben in der Zeit in der sie online waren, aber massenweise Klicks, Likes und Shares generiert und tauchen dann in neuer Optik unter neuer Fake-Marke mit dem gleichen System wieder auf.
Bit.ly-Link Vorschau
Übrigens: bevor ihr blind auf einen bit.ly-Link klickt, fügt doch einfach mal ein “+” (ohne die Anführungsstriche) direkt hinter die bit.ly-Adresse. Dann kommt ihr nicht auf die eigentliche Seite, sondern auf eine Statistik-Seite zum gekürzten Link. Dort seht ihr dann auch die URL, auf die verlinkt wird.
Erst denken, dann teilen
Mich wundert es, wieviele meiner Facebook-Kontakte solche Seiten teilen und sogar liken. In den letzten Tagen waren es mindestend drei Leute. Solches Click-Baiting an sich ist schon kacke, aber nun gut. Wenn dann aber dahinter noch nicht mal ein schlechter Sensationsartikel a la “Heftig” und Co. wartet, sondern eine völlig andere Seite die gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, dann sollte man schon überlegen, ob man sowas teilt. Im besten Fall hilft man dadurch mit, irgendeine Schrottseite mit Traffig zu versorgen, im schlimmsten Fall jubelt man seinen Facebook-Kontakten einen Trojaner oder sonstige Malware unter.